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Wie unser Laden zu seiner Einrichtung kam

faden|geschichten • Dez. 16, 2019

Das ist er, unser ganzer Stolz - unsere einzigartige Ladeneinrichtung.

Sie hat uns gefunden, nicht wir sie
Obwohl, oder vielleicht weil, wir oft schlaflose Nächte hatten wegen der Ladenmöbel. Etwas Altes sollte es sein, da der Laden in einem Gründerzeithaus ist. Und außerdem waren uns weiße Würfelregale schon in so vielen Geschäften aufgefallen. Doch woher nehmen? Bei den antiken Möbelhändlern ist der Preis der alten Möbel mindestens genau so solide wie deren Alter... Also hieß es suchen. Oder war das doch eher "grasen" auf den einschlägigen Seiten?


Morgens - suchen, mittags - suchen, abends - suchen. Und nachts? 
Richtig, nochmal suchen. Und, da! Da ist sie! Die Regalwand aller Wolladen-Träume. Aber bestimmt 600 km weit weg... Was, ne... in Chemnitz? Das muss ein Fehler sein! Nein, ist es nicht! Sie steht in Chmenitz und der Preis ist kleiner als die Postleitzahl. Ok, morgen früh ruf ich an, jetzt wird erst einmal geschlafen. Oder soll ich doch lieber jetzt... Morgen früh ist die bestimmt schon weg... Nein, das geht nicht, jetzt schlafen alle, die nicht gerade eine Ladentheke suchen. Also, schlafen.


Am andern Morgen 
- Ja, hallo.

- Hallo, Sie verkaufen doch die Ladeneinrichtung. Oder ist die schon weg?

- Nein, die ist noch zu haben.

- ... (Pause) Ist das etwa die in ...?

- Ja! Woran haben Sie denn erkannt?

- Ich war da als Kind mit meiner Oma immer einkaufen und durfte in das Bonbonglas auf diesem Tresen greifen.

- Nein, das gibt´s doch nicht! Mein Vater ruft Sie nachher mal zurück.


Zwei Stunden später  

sind wir glückliche Besitzer eines Ortstermins. Sie sieht genau so aus, wie ich mich erinnere. Die gemeinsam geteilten Erzählungen rufen Erinnerungen wach. An den Vater des Besitzers, an meine Oma, an die Nachbarin mit dem Kurzwarenladen, u dem es ein paar Stufen nach oben ging, an den Schuhladen, der alle anderen Läden überlebt hat und an die Gärtnerei, die zu meiner Kindheit unwirklich erscheinende Goldfasanen in ihrer Voliere hatte. Erinnerungen an eine andere Zeit. Sie einen uns, und der Kaufvertrag ist schnell gemacht. Ein paar Wochen später (wir erinnern uns - streichen, Fußboden usw.) steht die EInrichtung bei uns im Laden. Sie steht da drin, als wäre sie extra für uns angefertigt worden. Wir lieben sie! Ach, und ein Bonbonglas haben wir natürlich auch.



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